Studien zeigen, dass sich Frauen deutlich weniger bewegen als Männer. Das liegt nicht nur an unterschiedlichen körperlichen Grundvoraussetzungen, sondern hat meist mehr mit den Lebensrealitäten von Männern und Frauen zu tun. Zum einen haben Frauen häufiger weniger Freizeit als Männer, vor allem Mütter im Vergleich zu Vätern, zum anderen stehen ihnen weniger Bewegungsräume zur Verfügung.
Zum Beispiel fühlen sich Frauen oft nicht wohl, allein im Dunkeln, an abgelegenen Plätzen oder an Orten, an denen sich viele Männer aufhalten, Sport zu treiben.
Das sind einige der Gründe, warum Frauen weniger körperlich aktiv sind als Männer.
Jetzt kommt das große ABER und ein Lichtblick für Frauen: Wir müssen nicht so viel Sport treiben wie Männer, um die gleichen positiven Auswirkungen auf unsere Gesundheit zu erzielen. Im Vergleich zu Menschen, die keinen Sport treiben, sinkt die Sterblichkeitsrate bei Frauen um 24%, wenn sie sich nur 140 Minuten pro Woche bewegen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehen sogar um 36% zurück. Männer müssen sich dafür deutlich mehr anstrengen.
Welche Sportarten sind für Frauen geeignet und gibt es welche, die nicht geeignet sind?
Viele Frauen begnügen sich mit Ausdauersportarten wie Laufen, Joggen, Tanzen oder leichtem Cardio-Training. Woher kommt die Angst oder Zurückhaltung vor Krafttraining und Muskelaufbau? Immerhin senken Sportarten, die die Muskeln kräftigen, bei Frauen das Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben, um 30 %.
Viele Frauen haben Angst, durch Krafttraining Muskelberge aufzubauen und zu männlich zu wirken. Dieser Irrglaube hält sich hartnäckig. Aber keine Sorge, erstens können Frauen durch normales Training keine Muskelberge aufbauen und zweitens sehen muskulöse Frauen nicht automatisch männlich aus. Nur durch intensives und spezielles Training, meist auch durch die Einnahme spezieller Präparate, werden Frauen zu Bodybuilderinnen. Aber der Aufbau von Muskeln formt unseren Körper und gibt uns eine straffere und definiertere Figur. Und das ist doch genau das, was wir Frauen wollen, vor allem, wenn das Bindegewebe mit der Zeit etwas nachgibt.

Frauen und Männer haben gleich viel Muskeln, aber Frauen sind weniger massig und neigen dazu, Muskelmasse schneller abzubauen. Dabei haben Muskeln gerade für Frauen viele positive Vorteile. Da ist zum einen der straffere und festere Körper, aber auch die Tatsache, dass Muskelmasse viel Energie verbraucht und den Stoffwechsel ankurbelt, der Kalorienbedarf also steigt. Muskelmasse ist fester und schwerer als Fettmasse, daher nimmt das Gewicht leicht zu, während die Kleidergröße abnimmt.
Vor allem wenn Frauen in die Wechseljahre kommen, kann eine kräftige Muskulatur Wechseljahresbeschwerden lindern und Begleiterscheinungen wie Osteoporose vorbeugen, denn regelmäßiges Krafttraining stärkt und festigt nicht nur die Muskeln, sondern auch die Knochen.
Sport kann auch den Zyklus unterstützen. Es ist sinnvoll, den Trainingsplan an den Zyklus anzupassen, um optimale Ergebnisse zu erzielen oder auch Zyklusbeschwerden zu lindern. Am besten ist, wenn du intuitiv spürst, was dein Körper gerade braucht, und trainierst entsprechend deiner Zyklusphasen.
Es gibt so viele verschiedene Sportarten und man muss nicht stundenlang schwitzen, um Ergebnisse zu erzielen. Oft reichen schon 20 Minuten dreimal pro Woche gezieltes Training, um Erfolge zu erreichen, Muskeln aufzubauen und das Wohlbefinden zu fördern. Wer dann noch regelmäßig Strecken zu Fuß zurücklegt, lieber die Treppe nimmt oder kurze Spaziergänge in der Mittagspause einplant, kann mit wenig Zeitaufwand viel für seine Gesundheit tun.
Wenn du dich im Fitnessstudio nicht wohl fühlst, nicht weißt, wie du mit dem Training beginnen sollst oder welche Sportart am besten zu dir passt, kannst du immer einen Personal Trainer engagieren. Personal Training muss kein Luxus sein, den du dir jede Woche gönnst, aber ein regelmäßiges Training mit deinem Trainer kann dir helfen, bei der Sache zu bleiben, dich zu verbessern und deine persönlichen Ziele zu erreichen.
Ein Personal Trainer kennt sich mit verschiedenen Sportarten aus und kann dir einen maßgeschneiderten Trainingsplan erstellen, der auf deine Bedürfnisse und Ziele abgestimmt ist.
Noch besser ist es, einen ganzheitlichen Coach zu haben, der nicht nur deine sportlichen Ambitionen im kennt, sondern dir auch helfen kann, deine Ernährung zu optimieren und deine mentale Gesundheit (Stresslevel, Arbeitsbelastung etc.) im Fokus hat. Auch der Zyklus sollte in einem guten Konzept berücksichtigt werden.
Wichtig ist, dass du dran bleibst, durchhältst, eine Routine findest, die für dich funktioniert, mit dem Sport, den du gerne machst. Auch wenn du mal unmotiviert bist oder einfach keine Lust hast, plane um und überlege dir, welche Sportart dir gut tun könnte. Mach dir bewusst, wie positiv sich Sport auf deinen Körper, deine Gesundheit und dein Wohlbefinden auswirkt. Gerade für Frauen lohnen sich auch weniger und kürzere Sporteinheiten.
Es ist wichtig, Räume zu schaffen, in denen Frauen die Möglichkeit haben, sich sicher, bezahlbar und kulturell akzeptiert zu bewegen und Sport zu treiben!
Vgl. Fiona Bull
Vgl. Podcast: Going for Goal: The Womens Health Podcast: How to fall in Love with Fitness.
Vgl. Kölner Stadt Anzeiger: Große Studie zum Sport: Frauen müssen für Gesundheitsboost viel weniger trainieren als Männer. 20.02.2024, 07:47 Uhr (https://www.ksta.de/ratgeber/gesundheit/sport-und-gesundheit-frauen-muessen-weniger-trainieren-als-maenner-742973)
Vgl. Zeit Online: Tammo Blomberg, Christian Spiller und Julian Stahnke: Welche Sportart passt zu Ihnen? 2. Januar 2024, 13:54 Uhr (https://www.zeit.de/sport/2024-01/sport-o-mat-sportart-finden-vorsaetze?wt_zmc=nl.int.zonaudev.201149645665_445026185339.nl_ref.)
Vgl. Zeit Online: Die Welt ist unsportlich. 5. September 2018, 5:44 Uhr (https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2018-09/bewegung-sport-gesundheit-deutschland-studie)
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